Eine schriftliche Kuriosität aus Rateče!
Das mittelalterliche Rateški / Celovški-Manuskript ist nach den Brižine-Denkmälern das zweitälteste Denkmal der slowenischen Literatur.
Es wurde um 1380 geschrieben. Es wurde wahrscheinlich von einem deutschen Priester geschrieben. Es befindet sich heute im Regionalmuseum Klagenfurt. Es besteht aus drei Gebeten: dem Vater, dem apostolischen Glauben und Ave Maria. Die ersten beiden sind Abschriften von viel älteren Vorschlägen aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts, so dass ihr Alter nicht geringer ist als die Texte in den Denkmälern von Brežice. Das Gebet zu Maria ist jünger, da es erst nach dem Jahr 1000 in lateinischer Sprache verfasst wurde. Die Sprache des Manuskripts ist Gorenjska mit Spuren des Kärntner und des Dolenjska-Dialekts, was durch die Tatsache erklärt wird, dass auch Einwanderer aus anderen slowenischen Ländern in Rateče lebten.
Das Anschauen einer Kopie des Manuskripts, das drei Gebete enthält, ist für alle, die an der Entwicklung der slowenischen Sprache interessiert sind, obligatorisch!
Modernisierte Aufzeichnung:
Oča naš kir si v nebesih posvečenu bodi
tvoje ime pridi bogastvu tvoje bodi vola
tvoja kakor v nebesih ino na zemli. Kruh naš
vsedanji daj nam danas ino odpusti nam
dalge naše kakor ino mi odpuš(č)amo našen dalnikom
ino nas ne vupelaj vedner o iskusbo le nas reši ob
od zlega. Amen.
Češčena si maria gnade palna gospod s tabo
žegnana si mej ženami ino žegnan je sad tvoj-
ga telesa Jezus Kristus. Amen.
Jast verujo vu boga očo vsemogočiga stvar-
nika nebes ino zemlé. Ino vu Jezusa Kristusa
nega sinu ediniga našiga gospodi kir je počet
od svetiga duha rojen iz divice marie martran pod
poncio pilatušem na križ raspet martav ino vu
grab položen dolu jide k paklu na tretji dan gori
vstaja od martveh. Gori jiede v nebesa sejdi k des-
nuci boga oče vsemogočiga od todi h ima
priti soditi žive ino mortve. Jast verujo vu svetiga
duha Svetiga karš(č)anstvu občino svetkov
odpuščenje grehov vstanje života ino večni
leben. Amen.